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Zwischen Leistung und Selbstfürsorge: Warum Funktionieren keine Lösung ist

Aktualisiert: 13. Juni

Ich bin gut im Funktionieren.

Ich kann planen, liefern, durchziehen. Ich kenne Deadlines, Nachtschichten, den Adrenalinkick kurz vor der Abgabe.

Was ich nicht kannte: den Moment, an dem ich merke, dass es zu viel ist. Dass mein Körper längst auf Reserve läuft. Dass mein innerer Antreiber nicht zwischen Zielstrebigkeit und Selbstüberforderung unterscheidet.


Und ich weiß: Damit bin ich nicht allein.


Wer früh lernt zu leisten, verlernt oft, sich zu schützen.


Viele Menschen, die ich begleite haben früh gelernt, was es heißt zu funktionieren. Sie sind ambitioniert, reflektiert, leistungsbereit.

Sie meistern Alltag und Karriere, organisieren sich, motivieren sich, tragen Verantwortung. Aber was oft fehlt, ist eine entscheidende Fähigkeit: sich selbst inmitten dieses Drucks zu schützen.


Denn was wir nicht gelernt haben, ist:

  • wie man trotz 100 To-dos den Laptop zuklappt,

  • wie man Freizeit lebt, ohne im Gedankenkarussell zu hängen,

  • wie man wachsen kann, ohne sich selbst dabei zu verlieren.


Die Schattenseite der Leistungsfähigkeit:

Wir reden viel über Karriere, Produktivität und Selbstoptimierung – aber zu wenig über Selbstfürsorge, innere Anspannung, stille Erschöpfung.

Wir feiern High Performer – und wundern uns, wenn sie jung ausbrennen.

Dabei beginnt mentale Gesundheit nicht nach dem ersten Zusammenbruch, sondern viel früher. Mit einem Innehalten. Mit der Entscheidung, nicht nur in Rollen zu denken – sondern in Rhythmen.


Funktionieren ist keine Ressource.

Sondern ein Warnsignal.


Was, wenn das „Durchhalten“ nicht mehr trägt?

Die zentrale Frage, die ich mir immer wieder stelle – und die ich auch meinen Klient:innen stelle – lautet:

Wie schaffen wir beides?


Wie können wir leistungsfähig und gleichzeitig verbunden mit uns selbst bleiben?

Wie geht Arbeiten & Atmen gleichzeitig?

Wie können wir Verantwortung übernehmen – und dennoch unsere Grenzen wahren?


Ich glaube: Es beginnt mit ehrlicher Reflexion.

Nicht nur mit dem nächsten Karriereschritt – sondern auch mit der nächsten bewussten Pause.

Nicht mit reiner Selbstoptimierung – sondern mit echter Selbstfürsorge.


Und mit dem Mut, uns nicht nur über unser Tun zu definieren – sondern über unser Sein.


 
 
 

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